Wie du die Beiträge für die Pflegeversicherung berechnest
Allgemeiner Beitrag, Abschlag und Zuschlag - bitte was? Für die Berechnung der Pflegeversicherungsbeiträge deiner Mitarbeitenden musst du ein bisschen mehr wissen. Wir erklären, wie es geht (und wo du einen Rechner findest).
Ab Juli 2023 wurde der Beitragssatz für die Pflegeversicherung neu geregelt. Es gibt seitdem einen allgemeinen Beitragssatz, der sich erhöhen oder verringern kann – je nachdem, ob jemand Kinder hat und wie alt sie sind.
Allgemeiner Beitragssatz und Zuschlag für Kinderlose
Der allgemeine Beitragssatz beträgt 3,6 % (im Jahr 2025).
Wenn jemand keine Kinder hat, wird der Beitrag erhöht. Der Zuschlag für Kinderlose beträgt 0,6 Prozent. Insgesamt zahlen Kinderlose also einen Beitrag von 4,2 %.
Wichtig zu wissen: Kinderlose Beschäftigte unter 23 Jahren müssen keinen Zuschlag zahlen.
Entlastung für größere Familien
Eltern mit Kindern zahlen weniger. Das gilt aber nur dann, wenn die Kinder unter 25 Jahre alt sind. Die Entlastung beginnt dann ab dem 2. Kind, das jünger als 25 Jahre ist. Dabei ist es übrigens egal, ob die Kinder noch zu Hause leben oder nicht. Wie das genau geht, findest du unten in der Tabelle.
Dein To-Do: Wer hat Kinder?
Für dich als Arbeitgeber bedeutet das: Damit du die Beiträge korrekt berechnen kannst, musst du herausfinden,
ob deine Mitarbeitenden Kinder haben,
wie viele Kinder sie haben und
wie alt die Kinder sind.
Erst dann kannst du den richtigen Beitrag zur Pflegeversicherung für deine Mitarbeitenden ausrechnen.
Ausrechnen einfach gemacht: Wo findest du einen Beitragsrechner?
Mit unserem Gehaltsrechner kannst du genau ausrechnen, welcher Pflegeversicherungsbeitrag pro Mitarbeiter:in anfällt: Hier geht’s zum Gehaltsrechner.
Wer muss wie viel zahlen? Die häufigsten Konstellationen in der Übersicht
Für Arbeitgeber bleibt der Beitragsanteil immer gleich. Als Arbeitgeber zahlst du einfach die Hälfte des allgemeinen Pflegebeitrags. Der erhöhte („Zuschlag“) oder verringerte („Abschlag“) Beitragsanteil betrifft nur die Beschäftigten.
In der Tabelle findest du die häufigsten Konstellationen:
Persönliche Situation
Allg. Beitragssatz PV
Anteil Arbeitgeber
Zuschlag auf Arbeitnehmeranteil
Abschlag auf Arbeitnehmeranteil
Anteil Arbeitnehmer:in
Beschäftigte ab 23 Jahren ohne Kinder
3,6 %
1,8 %
0,6 %
–
2,4 %
Beschäftigte unter 23 Jahren ohne Kinder
3,6 %
1,8 %
–
–
1,8 %
Beschäftigte mit 1 Kind (Alter des Kindes ist egal)
3,6 %
1,8 %
–
–
1,8 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 2 sind unter 25
3,6 %
1,8 %
–
0,25 %
1,55 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 3 sind unter 25
3,6 %
1,8 %
–
0,5 %
1,3 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 4 sind unter 25
3,6 %
1,8 %
–
0,75 %
1,05 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 5 oder mehr sind unter 25
3,6 %
1,8 %
–
1,0 %
0,8 %
Beschäftigte, mit mehreren Kindern, alle Kinder sind mindestens 25
3,6 %
1,8 %
–
–
1,8 %
Besonderheit Sachsen: Hier sind es andere Anteile
Persönliche Situation
Allg. Beitragssatz PV
Anteil Arbeitge ber
Zuschlag auf Arbeitnehme ranteil
Abschlag auf Arbeitnehmer anteil
Anteil Arbeitnehmer:in
Beschäftigte ab 23 Jahren ohne Kinder
3,6 %
1,3 %
0,6 %
–
2,9 %
Beschäftigte unter 23 Jahren ohne Kinder
3,6 %
1,3 %
–
–
2,3 %
Beschäftigte mit 1 Kind (Alter des Kindes ist egal)
3,6 %
1,3 %
–
–
2,3 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 2 sind unter 25
3,6 %
1,3 %
–
0,25 %
2,05 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 3 sind unter 25
3,6 %
1,3 %
–
0,5 %
1,8 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 4 sind unter 25
3,6 %
1,3 %
–
0,75 %
1,55 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, 5 oder mehr sind unter 25
3,6 %
1,3 %
–
1,0 %
1,3 %
Beschäftigte mit mehreren Kindern, alle Kinder sind mindestens 25
3,6 %
1,3 %
–
–
2,3 %
Welche Nachweise brauchst du von deinem Team?
Bis 30. Juni 2025 gilt: Du brauchst von deinem Team keinen offiziellen Nachweis über die Kinder. Du musst also z. B. keine Kopien von Geburtsurkunden abfragen. Deine Mitarbeitenden können dich einfach kurz telefonisch oder schriftlich informieren, ob sie Kinder haben. Am besten dokumentierst du das Ergebnis dann gleich in deinen Unterlagen.
Zum 1. Juli 2025 plant das Bundeszentralamt für Steuern ein digitales Austauschverfahren. Dazu halten wir dich auf dem Laufenden.
Die Tabellen sind ja ganz ok, aber ich habe immer noch Fragen
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